„Erfahrung ist etwas, das man erst bekommt, kurz nachdem man es braucht.“ Dieses Zitat von Steven Wright beschreibt humorvoll den Wunsch, die Zeit zurückzudrehen und Entscheidungen anders getroffen zu haben – im privaten oder auch im beruflichen Alltag.
Den Unternehmen geht immer mehr Erfahrung und Wissen von hochqualifizierten Mitarbeitern durch Fluktuation verloren. Unglücklicherweise kann häufig deren Know-how nur unvollständig an die jeweiligen Nachfolger übergeben werden. Die neuen Mitarbeiter brauchen aber Orientierung, um die anstehenden Entscheidungen richtig zu treffen.
Beim Thema Erfahrungs- und Wissensakkumulation, geht es häufig um die Frage: Wie werden Erfahrungen schnell gemacht und Wissen schnell gesammelt, ohne gleich jedes Mal den bitteren Lerneffekt von verpatzten Terminen, verdoppelten Kosten oder gar Verlust des Projektes zu erleben? Hier helfen moderne Werkzeuge, die vorhersehen was passieren wird, wenn… - durch Simulation am Rechner - und zwar bevor ein Problem zur Realität wird.
Im Spritzguss von Kunststoff und Elastomeren geht es um hohe Investitionen für Maschinen und Formen. Die Größenordnung von Bauzeit und Kosten ist häufig schon mit einem modernen Haus vergleichbar. Ein kritischer Fehler ganz am Anfang (quasi im Fundament) kann am Ende das ganze Gebäude / Projekt zum Risiko werden lassen. Anders als beim Hausbau kann aber im Spritzguss die Konstruktion und Prozessauslegung komplett am Computer vorab simuliert werden: Und der Schritt weiter ist das Virtual Molding. Damit können sogar automatisiert unterschiedlichste Varianten zu Geometrie, Prozessparametern oder Werkstoffen durchgespielt und analysiert werden.
Die Spritzgusswelt ohne Virtual Molding: Neue Mitarbeiter bringen andere und neue Ideen mit, und möchten Dinge anders angehen. „Das haben wir noch nie so gemacht“ und „Das kann nicht funktionieren“ sind dann häufig die durchaus gutgemeinten Ratschläge aus dem Team. Erfahrene Kollegen warnen intuitiv, dass etwas falsch konzipiert wird oder die Auslegung an die Grenzen der Machbarkeit geht. Allerdings lassen sich diese Einwände häufig einfach nicht vollständig begründen. Ohne das Risiko, Fehler zu machen, kann das gewünschte Szenario nicht überprüft werden. Die Einarbeitung neuer Kollegen kann dadurch ein schmerzhafter Prozess werden.
Die Spritzgusswelt mit Virtual Molding: Bei der Einarbeitung kann Simulation ein sehr nützliches Werkzeug sein, weil es den gesamten Prozess transparent und verstehbar macht. Virtual Molding geht einen Schritt weiter und gibt die Möglichkeit das volle Potenzial und die hohe Motivation eines neuen Mitarbeiters klar zu lenken und direkt von Anfang an richtig zu nutzen. Es unterstützt dabei, Wissen zu bewahren und weiterzugeben, andererseits neue Ideen und Konzepte auszuprobieren, ohne Verluste am realen Projekt. Denn bevor ein Prozess existiert, kann er getestet werden. Verschiedene Konzepte lassen sich so miteinander vergleichen und gemeinsam optimieren. Das minimiert das Risiko falscher Entscheidungen und bringt neue Mitarbeiter auf einen Nenner mit den erfahrenen Kollegen.
Also entweder der Wunsch „Hätte ich das nur früher gewusst“ oder auf Virtual Molding setzen und wichtige Erfahrungen machen bevor sie gebraucht werden.